Begegnungen mit Petra Seiser sind von einer besonderen Stimmung umrahmt. Sie strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Man fragt sich sofort, ob man so wird, wenn man ständig von Kunst umgeben ist? Ist das der Zustand, den man erreichen kann, wenn Kunst maximal auf jemanden wirkt? Jedenfalls entsteht ein Gefühl der Faszination und man kann nicht trennen, ob es Petra Seiser selbst ist, die Kunst, oder doch der Standort Attersee?
Die Kunstexpertin hat die ehemalige Galerie Zwach in Schörfling am Attersee kürzlich übernommen und zeigt dort renommierte österreichische Künstler wie Christian Ludwig Attersee, Günter Brus, Brigitte Kowanz, Hermann Nitsch und Constantin Luser.
Dass der Attersee schon immer anziehend für KünstlerInnen war, ist bekannt und man könnte das simpel mit der Schönheit der Region erklären. Aber da ist mehr – eine seltsame erhabene Melancholie liegt über dem See. Fast so, als würde er sich schon seit Jahren erfolgreich gegen die städtische Invasion der „Reichentracht“ wehren. Seen wie der Wolfgangsee oder Wörthersee scheinen da längst aufgegeben zu haben. Wenn man den Attersee versteht, und das tut Petra Seiser, gibt er einem Gedanken die nötige Kraft, ihn weiterzudenken. Und das spürt man, wenn man die Galerie betritt. Es steht nichts im Vordergrund. Es gibt nichts, das einen erschlägt. Ein ganz besonderer Zustand stellt sich ein, um Kunst mit Kraft zu begegnen.
Bilder: Mag. art. Hannes Rohringer, Stefan Zauner